Nur wenn es gelingt, diese Orte leistungsfähig und zugleich attraktiv zu gestalten, kann das Wachstum der Stadt gelingen.

Unsere europäischen Städte und Metropolregionen verfügen über attraktive Räume zum Wohnen und Arbeiten und sind gleichzeitig Orte der Begegnung und des kulturellen Austausches. Diese Mischung ist Anziehungspunkt für viele Menschen und erzeugt einen hohen Druck auf die bestehende Stadtstruktur und die gewachsene Stadtgemeinschaft. Die aktuellen Wachstumsprognosen fragen nach intelligenten Strategien, wie und wo nachverdichtet werden kann.

Wir haben verstanden, dass es weniger darum geht, die bestehenden Zentren räumlich weiter zu verdichten oder auch bestehende soziale Quartiersgemeinschaften durch neue Bausteine zu stressen – dies führt zunehmend zu Konkurrenzsituationen beim Ankauf von Grundstücken und nachfolgend dann auch zu Mangelerscheinungen beispielsweise bei der Versorgung mit Schulen. Vielmehr gilt es, Flächen und Orte in der Stadt zu identifizieren, die trotz einer gewissen Entfernung über eine hochwertige Anbindung an die Innenstädte und Subzentren verfügen – bestenfalls nicht nur eindimensional über einen MIV-Anschluss, sondern über ein vielfältiges Verkehrssystem.

Mit den „Perspektiven 2030+” für Köln, die im Jahr 2020 nach einer intensiven Diskussion mit der Verwaltung der Stadt verabschiedet wurden, konnten wir beispielhaft für eine der stark wachsenden Metropolen in Deutschland bemerkenswerte Potenziale ausfindig machen, die bis dato nicht auf der Agenda der Stadtentwicklung auftauchten.

Mit den bereits vorhandenen öffentlichen Verkehrsanbindungen bieten auch Flughäfen solch eine besondere Chance für die Stadtentwicklung. ASTOC begleitet nun schon seit mehr als 15 Jahren Flughäfen bei der langfristigen Entwicklung ihrer luft-, aber insbesondere ihrer landseitigen Entwicklung. Anfänglich wurden wir oft von den luftseitigen Planungspartner:innen belächelt, wenn wir aus diesem Ort eine „Geschichte für ein lebendiges Quartier“ skizziert haben. Heute bilden die landseitigen Flächen eine wesentliche Säule in der Unternehmensentwicklung der Flughäfen. Das Betreibermodell „Flughafen” liegt damit nicht mehr nur auf dem Schwerpunkt Personen- und Warentransport, sondern auch auf der landseitigen Entwicklung mit einem vielfältigen Mix aus flughafenaffinen Nutzungen und Nachbarschaften.