Wachstum behutsam steuern – die notwendige Flexibilität erhalten und eine robuste Grundstruktur mit klaren Spielregeln entwickeln.

AUFTRAGGEBER
Prefeitura de São Paulo / Secretaria Municipal de Desenvolvimento Urbano
FERTIGSTELLUNG
2040
GRÖSSE
1.650 Hektar
ZUSAMMENARBEIT
VIGLIECCA&ASSOC, São Paulo
VISUALISIERUNGEN
ASTOC / PLAY-TIME, Barcelona
FOTOCREDITS
ASTOC

São Paulo wuchs in den letzten 160 Jahren zur größten Stadt Brasiliens mit zwölf Millionen Bewohnern heran. Das 1600 Hektar große Projektgebiet mit vielen Industrieanlagen umfasst die zentrumsnahe Talsenke des Flusses Tamanduateí. Seine Ufer säumen eine Schnellbustrasse, Eisenbahnschienen und breite Stadtautobahnen mit bis zu zwölf Spuren, die als Barrieren das Stadtgebiet durchtrennen. Mit einem „low rise/high density“-Gegenmodell trotz das Entwicklungskonzept der Vermarkungslogik des boomenden Immobilienmarkts und den üblichen Nachverdichtungsansätzen, die sich oft als ungeordnete Ansammlungen von Hochhäusern und „gated communities“ von ihrem urbanen Umfeld abschotten. Wenige klare Regeln und flexible Ordnungsprinzipien lenken den Wandel und die stufenweise Transformation des Gebietes.
Ausgangspunkte der Erneuerung sind ein neuer und drei bestehende S-Bahn-Haltepunkte, die zu urbanen Zentren ausgebaut werden. Brücken verbinden die Haltepunkte über die Verkehrstrassen hinweg mit den angrenzenden Vierteln. Die Knotenpunkte reichen mit Fußgängerzonen bis weit in die Stadtgebiete hinein. Die Nutzungsmischung umfasst neben Wohnen und Arbeiten auch Handel, Gastronomie, Schulen und Kultur. Aktive Erdgeschosszonen schaffen Raum für eine soziale Infrastruktur mit Kindergärten, Bibliotheken, Praxen oder Handwerk. So entsteht ein pulsierender städtischer Raum. Eine Höhenlimitierung von sechs Geschossen schützt den örtlichen Charakter mit niedrigen Arbeitersiedlungen und flachen Hallenbauten. Der Masterplan Mooca – Vila Carioca dient als Modellprojekt und ist auf viele weitere Stadtteile von São Paulo übertragbar.

