3. Preis bei City-Forum Euskirchen
ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS haben im Team mit GREENBOX Landschaftsarchitekten den 3. Preis erreicht.
Das ehemalige City-Forum der 60.000 Einwohner zählenden Kreisstadt Euskirchen wurde 2021 durch die Flutkatastrophe an der Erft so in Mitleidenschaft gezogen, dass eine Sanierung nicht umsetzbar war. Für den Neubau des City-Forums als Veranstaltungsstätte mit 1.200 Sitzplätzen sowie die Gestaltung des öffentlichen Raumes wurde ein interdisziplinärer Planungswettbewerb für Architekten und Landschaftsarchitekten ausgelobt. Am 5. Juli 2024 wurde das Ergebnis des auf 25 Teilnehmer begrenzten Wettbewerbes der Öffentlichkeit präsentiert. Zusammen im Team mit GREENBOX Landschaftsarchitekten haben wir von ASTOC den 3. Preis erzielt.
Wir freuen uns über diese Auszeichnung und gratulieren unseren Mitbewerbern Riehle Koeth mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten (1. Preis) und SCOPE Architekten mit hofmann_röttgen Landschaftsarchitekten (2. Preis).
Die drei ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge sind vom 9. bis 28. August 2024 im Ratssaal der Stadt Euskirchen öffentlich ausgestellt.
Innenraumperspektive Foyer
Unser städtebauliches Konzept sieht den Platz als eine Reihe von Freiräumen, die sich von Annaturmplatz aus wie eine Perlenkette durch die gesamte Innenstadt ziehen und bereits jetzt eine Anbindung an das Steinzeugareal vorbereiten. Erst durch das City-Forum und die Definition der Westkante erfolgt zusammen mit dem neuen Rathaus eine räumliche Klärung des Entrées der City Süd.
Die Kubatur des City-Forums nimmt die Stringenz des Rathauses auf und schafft eine ordnende Ruhe im Stadtgrundriss. Die an den vier Ecken zeltartig hochgezogene Fassade orientiert das Gebäude individuell zu den jeweiligen Seiten: Zum Platz, zur Bahn und darüber hinweg zur Innenstadt sowie zur langfristigen Anbindung an das Areal der ehemaligen Steinzeugwerke. Das beschwingte Dach markiert die Stadthalle und signalisiert auch über die Bahnflächen hinaus in die Innenstadt die neue Lage und schafft damit den Sprung über die Bahn.
Die Funktionen sind klar zugeordnet: Haupteingang und Außenbühne zum Platz, Backstagebereich und Andienung Richtung Bahn, Konferenzräume nach Süden zur Vogelrute. Das durchgesteckte Foyer hat seinen Haupteingang vis-à-vis zum Rathaus und bietet zusätzlich einen Ausgang zur Ostseite. Mögliche Städtebauliche Entwicklungen im Osten werden so in die Konzeption integriert und vorgedacht. Eine freundliche Seite entsteht so nicht nur zum Platz, sondern auch nach Osten.
Lageplan
Die grünen Inseln des Außenraumes ziehen sich optisch in das Gebäude rein und führen dort das Thema über weitere Ebenen fort. Ein eingehängter grüner Dachgarten prägt das Gebäude im Inneren und Äußeren. Im Foyer wirkt der begrünte Garten wie ein Kronleuchter und sorgt für viel Lichteinfall. Darüber hinaus kann das Foyer bei Hitze über den Dachgarten entlüftet werden. Für die Konferenz bietet der Dachgarten einen besonderen Außenbereich.
Nachhaltigkeit & Zirkularität: Die großen geschwungenen Dachflächen eignen sich hervorragend zur Anbringung von Photovoltaik-Elementen mit optimaler solarer Ausbeute über den Tageslauf der Sonne. Die darunterliegende terrassenartige Staffelung des Daches ermöglicht zusätzlich die Unterbringung von Gebäudetechnik sowie extensive Dachbegrünung und kaskadenartig einen hohen Retentionsgrad bis hin zur möglichen Sichtbarmachung der Regenwasserbewirtschaftung im Foyer.
Bei der Konstruktions- und Materialwahl wird besonders auf die zirkuläre Verwendbarkeit der Bauteile geachtet. Die Fachwerkträger sind gewählt, da die großen Spannweiten so mit wenig Material überspannt werden können. Mit Hilfe von wiederverwendeten Materialien (Schutt, Recyclingbeton o. ä.) kann die Decke über dem Saal beschwert werden, um den notwendigen Schallschutz zur Bahn zu realisieren. Das Gebäude wird mit einer Keramikfassade eingekleidet, die ohne Verbundstoffe auskommt und in der Zukunft gut zu recyceln ist.